„Spielen und Lernen sind keine Gegensätze! Darum sind gute Spiele eine wichtige Ergänzung des schulischen Bildungsangebots. Kinder unterscheiden nicht zwischen Lernen und Spielen, sie lernen beim Spiel“, so Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, ZNL Ulm.
Die Initiative „Spielen macht Schule“ wurde vom Verein Mehr Zeit für Kinder und dem ZNL (Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen) 2007 gemeinsam ins Leben gerufen.
Sie fördert das klassische Spielen an Schulen, denn: Spielen macht schlau!
Unterstützt wird die Initiative von den 16 Kultusministerien. Um ein Spielezimmer für ihre Schule zu gewinnen, hatten die Grundschulen bis Juni 2013 Zeit, ihre individuell erarbeitete Bewerbung an den Verein Mehr Zeit für Kinder zu schicken. Die besten Konzepte wurden von einer Fachjury prämiert und die Einrichtung der Spielzimmer erfolgte im Anschluss.
Auch die Grundschule Gernlinden hat sich an dem Aufruf der Initiative beteiligt und ihre Ideen und Vorstellungen rund um ein Spielezimmer in ihrer Schule dargelegt. Dank ihres originellen und durchdachten Konzepts hat die Schule eine komplette Spieleausstattung gewonnen. Insgesamt gab es in diesem Jahr 207 Gewinner in allen 16 Bundesländern.
Am 18. Februar 2014 konnte das Spielezimmer in der Grundschule Gernlinden feierlich eröffnet werden. Die geladenen Gäste, die Bürgermeister Hans Seidel, Roland Müller und Waltraud Wellenstein, sowie der Elternbeirat, wurden musikalisch mit dem, extra für diesen Anlass erweiterten, Schulsong begrüßt.
Anschließend stellten die für das Konzept verantwortlichen Lehrkräfte, Diana Schröttle, Nicole Spiethoff und Elfriede Hilmer, ihre Ideen zum Spielezimmer und deren Umsetzung vor:
Zunächst hatten die Lehrer gemeinsam mit den Kindern die Wände des ehemaligen Filmraums künstlerisch mit Dschungelbuchmotiven gestaltet. Da die Raumgröße sehr beengt ist, ist auf funktionales Mobiliar, wie z. B. Klapptische und variabel einsetzbare Sitzpolster, geachtet worden. Der Raum gliedert sich in verschiedene Bereiche. Es gibt eine Bauecke, in der die Kinder beispielsweise mit Legosteinen oder Bauklötzen kreativ tätig werden können. Außerdem stehen den Kindern Tische für Brettspiele zur Verfügung. Ein Kaufladen lädt zum Rollenspiel ein.
Die Spiele sollen insbesondere während allgemeiner sowie individueller Förderstunden in den Schulalltag integriert werden, aber auch bei gemeinsamen Aktionen von Patenklassen Verwendung finden. Darüber hinaus eignen sich die Spiele auch sehr gut für den Einsatz zur Sprachförderung im Vorkurs Deutsch, der für Vorschulkinder mit Migrationshintergrund angeboten wird.
Aufgelockert wurde die Präsentation des Konzepts durch die Trommel –AG, die einige der gewonnenen Spiele vortrommelten. Von den 4. Klassen wurde die Freude über das Spielezimmer in Form eines selbstgedichteten Raps zum Ausdruck gebracht.
Die Bürgermeister und der Elternbeirat konnten sich bei der darauffolgenden Besichtigung des Spielezimmers noch persönlich von der gelungenen Umsetzung des Konzepts überzeugen.